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OKTOBER 2023

  • Autorenbild: Karoline Wirth
    Karoline Wirth
  • 30. Okt. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Dez. 2023

Vertrauen schaffen wird zum Zauberwort. Super8-Filme sind persönliche und private Erinnerungen, die Amateurfilmer:innen nicht gerne aus der Hand geben. Wir bemühen uns um jede einzelne Spule.

 

Zwischenbilanz:

Filmfunde: 8 // Total Filmspulen: 13 // Aufwand: mehr als angenommen

 
Filmbetrachter und Super8-Spulen
Mit dem Filmbetrachter lassen sich Spulen anschauen

Wir gehen Hinweisen und einzelnen Namen nach. Wer hatte früher stets eine Kamera am Auge? Sind es Amateurfilmer:innen aus der Region, die das Volksfest gefilmt haben oder die aktiven Kadetten selber? Wir realisieren: Am Fulehung teilzunehmen heisst noch lange nicht, den Fulehung zu filmen. Super8-Kameras werden vor 50 Jahren zwar populär, aber stecken nicht wie ein Smartphone leicht in der Hosentasche. Amateurfilmer:innen gibt es nicht in grosser Zahl. Unser Ziel ist es, die wenigen zu finden.


Unsere Hartnäckigkeit zahlt sich aus, es melden sich weitere Amateurfilmer:innen. Aber mit ihnen taucht das nächste "Problem" auf: Wer Super8-Spulen findet - meist mehrere an der Zahl - weiss nicht mehr, was auf den Filmen drauf ist. Ferien, Firlefanz und irgendwo der Fulehung?


Durch das Lichtspiel in Bern können wir den Familien Filmbetrachter ausleihen. Diese bringen im wahrsten Sinne des Wortes Licht ins Dunkel und Ordnung in den Filmbestand.


Die nächste Herausforderung folgt nach dem Betrachten: Viele Besitzer:innen trennen sich nicht leicht von ihren Erinnerungstücken. Das ist jedoch Teil der Vereinbarung: Wir digitalisieren die Spulen kostenlos, schenken den Familien ein mp4 und möchten als Gegenleistung die Aufnahmen für unser Filmprojekt nutzen. Es beschäftigen folgende Fragen: Kommen die Originale wieder zurück? Was genau machen die Macher:innen mit meinen Aufnahmen? Werde ich gefragt, bevor etwas öffentlich wird?


Wir klären auf. Wir reden viel. Wir gehen vorbei, wenn gewünscht. Wir bauen Vertrauen auf.

 
Aludose, 16mm Film und ein Begleitbrief
Gefundene Aludose mit 16mm-Film. Lag der Film seit 1953 im Schützenhaus?

Projektmitglied und ehemaliger Armbrustschützenleiter Markus Wind macht einen interessanten Fund im Schützenhaus. Versteckt und vergessen in einem Schrank kommt eine Filmdose zum Vorschein. Ein Brief vom Eidgenössischen Kadetten-Verband aus dem Jahr 1953 liegt bei. Später werden wir beim Visionieren sehen, dass die schwarz-weiss Aufnahmen noch um einiges älter sind.

 

Anekdote des Monats

Das hellblaue Kleid, nein, es habe ihr nie gefallen, erzählt mir eine Amateurfilmerin. Sie wollte es nicht tragen, schon gar nicht am Kadettenball, zu dem sie 1975 eingeladen ist. Es folgen hitzige Diskussionen daheim und schliesslich ein Machtwort des Vaters. Kadettenball im hellblauen Kleid oder sonst nix Kadettenball.


Moral der Geschicht? Es gibt keine. Aber jetzt soll noch eine:r behaupten, früher war alles besser.

 

 
 
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